Die Wirbelsäule bildet die innere Mittelachse des Körpers. Wir können sie nicht sehen, aber dennoch können wir in den Yogaübungen die Wirbelsäule integrieren und bewusst einsetzen. Heinz Grill hat die sieben Chakren in Zusammenhang mit sieben verschiedenen Zentren in der Wirbelsäule gebracht – die sieben Möglichkeiten geben, die Yogaübungen bewusst zu beeinflussen und zu gestalten, zu zentrieren.
Die Mitte der Wirbelsäule ordnet er dem 3. Zentrum, dem manipura-chakra zu, das die Spannkraft und den Halt der ganzen Wirbelsäule gewährleistet und fördern kann. Diese Mitte der Wirbelsäule kann der ganzen Yogaübung eine große Kraft und Weite verleihen.
“Die Entfaltung des Zentrums kann zu einem gewissen grade mithilfe von Übungen wesentlich gefördert werden. Der Übende unterscheidet die Peripherie des Körpers von der Mitte der Wirbelsäule und entwickelt Bewegungen, die bestmöglich im Zentrum angesetzt sind und von diesem zentrifugal nach außen bis an die Peripherie strömen.“
Die sieben Lebensjahrsiebte und die sieben Zentren, Heinz Grill
Wie ist die Yogaübung ohne integrierte Wirbelsäule?
Ohne eine integrierte Wirbelsäule und ohne ein Bewusstsein für die Wirbelsäule bewegen wir die Arme oder Beine tendenziell dezentrierter. Wir bewegen die Arme, die Beine, aber es fehlt die verbindende Achse, ein verbindendes Zentrum.
Wir ziehen zu einem Punkt hin, jedoch gehen wir nicht von einem Zentrum aus. Es fehlt dann die Weite und dynamische Ausdehnung der Yogaübung. Wir können die Kraft nicht zentrieren und alle Möglichkeiten unserer Kraft nutzen.
Wie entwickelt man ein Bewusstsein für die Wirbelsäule?
1. Unterscheidung – Peripherie – innere Mitte, Achse
2. Bestmögliches Ansetzen im Zentrum
3. Kreieren eines zentrifugales Strömen von innen nach außen
Die Gliedmaßen können wir sehen, die Wirbelsäule müssen wir uns jedoch bewusst vorstellen um mit ihr zu arbeiten. Hierfür ist der erste Punkt die Unterscheidung von Peripherie und innerer Achse. Darauf hin wählt man ein gezieltes Zentrum, zum Beispiel die Mitte der Wirbelsäule und setzt dort gezielt an. Schließlich erzeugt man eine zentripetales Strömen vom Zentrum nach außen.
So kann mit der Wirbelsäule der ganzen Haltung Spannkraft und Ausdehnung verleihen. Alle Körperteile werden integriert. Die Übung hat nun einen Beginn, ein inneres Zentrum, einen inneren Halt und ein zentrifugales Strömen. Sie wirkt dynamisch und strahlt Lebendigkeit aus.