Die Besonderheit dieser von Heinz Grill entwickelten Übungsweise ist nicht ein bestimmter Stil oder eine äußerliche Technik, sondern das Hinzunehmen und Bilden von Vorstellungen zu der Übung und das damit verbundene Entwickeln von Empfindungen zur Bewegung.
“In den verschiedenen Bewegungsformen, die aus einer aktiven Umsetzung einer vorweg vorgenommenen Vorstellung kreiert sind, entwickeln sich bestimmte Erlebensformen.“(Heinz Grill, Seelendimension des Yoga, S.185)
Unter Vorstellungsbildung versteht man grundsätzlich das bildhafte, konkrete sich vor Auge führen von einer bestimmten Haltung oder Bewegung. Man stellt sich eine Bewegung in ihrem Ideal länger bewusst vor, und dann führt man diese aus. Durch die Vorstellung hat man ein inneres Leitbild. Im Unterschied zur Visualisierung stellt man sich nicht nur die äußerliche, gewünschte Yogahaltung bildhaft vor, sondern auch konkrete Inhalte und Bewegungsformen, die man in der Bewegung selbst genau so ausgestalten möchte, wie z.B. die Dreigliederung.
Man beginnt die Übung mit einer bestimmten Idee. Man bleibt auch in der Übung dann mit dem Bewusstsein aktiv, beobachtet und nimmt achtsam, bewusst und aufmerksam den Körper wahr und kann ihn frei weiter gestalten.
Man lernt mit diesen Gedanken den Körper mit bewusster Zentrierung und Loslösung, mit einer zentripetalen und zentrifgalen Dynamik, einem Aufsteigen und Loslassen, einer Bewusstheit zur äußeren Umgebung und zu einem inneren Zentrum zu formen und zu gestalten. Die Wirbelsäule als zentrale Achse mit bestimmten Zentren steht dabei mit Mittelpunkt. Aus bewussten Vorstellungen entstehen für die Übungen dann neue Empfindungen. Von Heinz Grill wurden und werden viele zu den Yogaübungen grundlegende Vorstellungen erarbeitet.
“Indem ein Vorstellungsbild nach idealen Voraussetzungen gedacht wird, nähert sich die Ausführung langsam dem gewünschten Ideal an.” (Heinz Grill, Ein neuer Yogawille, S.26)